Welpenkauf

Alle Welpen sind süß und nicht immer denkt man daran, dass aus dem Kleinen einmal ein großer Hund wird, dem man gerecht werden muß.

Auch unter Züchtern gibt es "schwarze Schafe", die zuerst an ihren Profit denken.

Deshalb ist es wichtig, auch beim Welpenkauf die Augen offen zu haben.

Hier einige Ratschläge, die Ihnen helfen sollen.

Ein altes Sprichwort sagt, Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. Es ist deshalb immer wichtig, einen Welpen aus einer kontrollierten Zucht zu kaufen, quasi einen appellation controlée. Diese Kontrolle ist wie ein "Gütesiegel", das zwar nichts garantieren kann, - schießlich züchten wir Lebewesen und bauen keine Autos- aber es kann doch vor bösen Überraschungen schützen.

Dieses "Gütesiegel" stellen die Rassezuchtvereine aus, die dem VDH (Verband Deutscher Hundezüchter e.V. mit Sitz in Dortmund) angeschlossen sind, der wiederum Mitglied im FCI (Féderation Cynologigue Internationale mit Sitz in Monaco) ist, die auch den internationalen Rassestandard für den Berger de Brie festgelegt hat (Standard Nr. 113).

In Deutschland gibt es zwei Vereine, die den Berger de Brie betreuen:

BCD (Briard Club Deutschland)

CFH (Club für Französische Hirtenhunde), der zusätzlich den Picard und den Beauceron betreut.

Fragen Sie deshalb ausdrücklich, ob der Züchter in einem der beiden Zuchtvereine züchtet.Wenn nicht, seien Sie vorsichtig: Computer und Farbdrucker gibt es heute spottbillig im Aldi und es soll "Rassehundezüchter" geben, die schnell jeden gewünschten Stammbaum aus ihrer Maschine hervorzaubern. Hauptsache es ist alles schön bunt.

Stammbäume vom BCD oder CFH enthalten keine Werbung. Es gibt Abstammungsnachweise von Futtermittelfirmen, die mehrere Seiten dick sind und durch den Aufdruck der bekannten Firma einen seriösen Eindruck machen. Dies sind keine Stammbäume vom BCD, CFH oder VDH. Vorsicht !

Entscheiden Sie selbst, wer der Züchter Ihres Vertrauens sein kann. Hören Sie dabei nicht auf das, was andere Züchter von ihm oder von ihr halten. Wie überall, wo Menschen die Hand im Spiel haben, ist auch unter Züchtern Mobbing möglich und das aus den verschiedensten Gründen.Wenn die eigenen Hunde keine positiven Eigenschaften haben, macht man halt die Konkurrenz schlecht. Deshalb: Machen Sie sich Ihr eigenes Bild. Besuchen Sie mehrere Züchter. Sind Sie willkommen, auch wenn er keine Welpen hat? Schauen Sie sich alles an und fragen Sie sich dann, will ich so etwas? Warten Sie eventuell, wenn Sie sich für Ihren Züchter entschieden haben auf Ihren Welpen.Vorfreude ist die schönste Freude! Hunde sind schließlich keine Wegwerfware und auch keine Sportgeräte, die man austauscht, wenn sie keine Leistung mehr bringen.

Wenn Sie einen Züchter besuchen, lassen Sie sich alle Hunde zeigen.Wenn der Auslauf der Welpen völlig sauber und aufgeräumt aussieht, dann ist Vorsicht angesagt. Er sollte vielmehr einem Abenteuerspielplatz gleichen, auf dem die Welpen selbstsicher, menschenfreundlich und umweltsicher werden können. Natürlich dürfen die Welpen keine Angst vor Menschen haben. Dies ist ein Zeichen von schlechter Prägung.

Ein Züchter setzt ganz bewußt und - wie man annehmen sollte - gut überlegt Leben in die Welt, das er selbst nicht behalten kann, sondern abgeben muß. Wenn ihm seine Welpen etwas bedeuten, sucht er die späteren Besitzer seiner Welpen sorgfältig aus. Deshalb kann es sein, dass er unangenehme Fragen stellt und wissen will, in welche Zukunft er den Welpen abgibt. Natürlich sollte er Sie auch nach der Abgabe betreuen und quasi stets für Sie da sein und mit seiner Erfahrung bei Schwierigkeiten helfen. Erfahrene Züchter kennen sich bei speziellen Fragen, die den Berger de Brie betreffen, oft besser aus als manche Tierärzte. Zudem müssen sie nicht von der Beratung leben. Fragen Sie deshalb Ihren Züchter, ob Sie immer anrufen oder kommen können, wenn Sie unsicher sind oder nicht weiter wissen.

Welpen müssen sozialisiert und erzogen werden. Verantwortungsbewußte Züchter bieten heute deshalb ihren Welpenkäufern Welpenspieltage, Welpenprägungstage und - was eigentlich wünschenstwert wäre - Welpenschulen an. Der Preis sollte nicht mehr als die Unkosten decken; sie sollten regelmäßig oder doch so oft wie möglich stattfinden. Sinnvoll ist wöchentlich. Einmal pro Jahr macht keinen Sinn.!!!Wenn die Welpen älter werden, werden die Hunde und auch ihre neuen Besitzer sicherer. Man muß sie dann - wie auch Kinder - ihr eigenes Leben leben lassen, und dennoch immer bei Bedarf für sie da sein. Fragen Sie ihren Züchter, wie er das sieht. Fragen Sie ihn auch, ob Sie vorher einmal solch ein Welpentreffen auch ohne einen eigenen Welpen mitmachen können.